Babo lebt für
Barbara Saladin
Einmal fragte sie ein älterer Mann:
Wohin des Weges?
In die Ferne!, antwortete sie. Denn sie wusste inzwischen, wenn sie
vom Meer sprach, verstanden sie sie nicht.
Aber was tun Sie da?
Laufen…
Das seh ich ja! Aber haben Sie denn auch etwas gelernt?
Sie nickte.
Schon… aber…
Aber, sagen Sie? Das ist doch das Wichtigste! Nur so kommen Sie
durchs Leben. Essen, sich kleiden, wohnen…
Er dacht nach.
Wenn Sie viel unterwegs sind, dann müssen sie Vertreterin sein. Den
Leuten Ware zeigen, von einem Ort zum anderen.
Babo war sprachlos.
Nun sagen Sie schon. Was vertreten Sie?
Sie stutzte. Dann kam es bestimmt:
Meine Interessen!
Nun blieb dem Mann der Mund offen stehen.
Ja…
Ich bin unterwegs. Das sehen Sie ja… von einem Ort zum anderen…
stimmt auch. Aber nur für mich! Da gibt es keine Waren… da bin nur
ich…
Und leben? Von was?, japste der Mann.
Leben…
Babo dachte nach.
Nicht leben von… leben für… für die Sehnsucht zum Beispiel… oder
auch für einen Traum…
Da war der Mann auf einmal ganz still.
Er überlegte lange. Dann meinte es leise:
Geht das?
Sie nickte.
Sie sehns ja.
Er schaute sie lange an.
Sieht so aus…